Extreme Wandstärken im Dickwandspritzguss. Robuste Spritzgussteile.
Mit unseren vielfältigen und modernen Fertigungsmöglichkeiten stellen wir im Spritzgussverfahren Bauteile mit extrem dicken Wandstärken her. In Kombination mit einem hohen Ingenieurwissen rückt uns das in ein besonderes Leistungszentrum.
Die rationelle Fertigung von Bauteilen im herkömmlichen Spritzguss ist schon lange Stand der Technik und zählt zu den wichtigsten Verfahren in der Herstellung von Produkten aus thermoplastischen Kunststoffen. Bei der Auslegung solcher Kunststoffteile und den zugehörigen Spritzgusswerkzeugen gelten konstruktive Richtlinien, die darauf abzielen, dicke Wandstärken und Materialanhäufungen zu vermeiden. Dadurch werden die Konstruktion des Werkzeugs und die Gestaltung des Bauteils komplizierter, vor allem, wenn Wert auf Festigkeit gelegt wird.
Maschinenelemente in kleinen und mittleren Stückzahlen werden vorzugsweise zerspant hergestellt. Dabei braucht über Wandstärkenreduzierungen nicht nachgedacht zu werden, denn zerspante Bauteile sind immer massiv und der scheinbar einfachste Weg.
Das Sonderverfahren Dickwandspritzguss ist hier eine Alternative, denn bisher zerspante Maschinenelemente können mit niedrigstem Konstruktionsaufwand und günstigsten Formkosten eins zu eins rationell in Serie gefertigt werden. Voraussetzung ist, dass sich der Verarbeiter mit den werkstofftypischen Eigenschaften der thermoplastischen Kunststoffe auskennt. Besonders geeignet für dieses Verfahren sind Thermoplaste mit einem hohen Molekulargewicht. Mit ihnen lassen sich im Dickwandspritzguss Wandstärken von bis zu 50 mm realisieren. Erschlossen werden Anwendungsgebiete, die eigentlich die Zerspanung und der klassische Spritzguss besetzen.
Daneben perfektioniert der Dickwandspritzguss die Near-net-shape-Strategie als Grundlage einer effektiven spanenden Bearbeitung, indem ein konturnaher und durchaus dickwandiger Rohling anstelle des herkömmlich Halbzeugs aus einem unter Umständen nicht einmal extrusionsfähigem Thermoplast gespritzt wird.
Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet des Dickwandspritzgusses ist die Herstellung von Werkstückträgern aus kompaktem Kunststoff. Monolithische Werkstückträger haben Vorteile gegenüber solchen aus tiefgezogenen oder verschweißten Werkstoffen. In ihrer Robustheit übertreffen sie sogar die Werkstückträger aus thermoplastischem Schaumguss.
Eine Übersicht gibt die unten stehende Tabelle, in der Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile des Standardspritzgusses und Dickwandspritzgusses gegenübergestellt sind. Man erkennt, dass die Teilepreise beim Dickwandspritzguss wegen längeren Abkühlzeit über denen des Standardspritzgusses liegen. Somit ist der Dickwandspritzguss für Anwendungen im kleinen und mittleren Stückzahlbereich geeignet und kann hier seine herausragende Stärke entfalten.
Standardspritzguss | Dickwandspritzguss | Thermoplastischer Schaumguss | |
---|---|---|---|
Typische Wandstärke [mm] | 1 – 5 | 10 – 50 | 2 – 20 |
Wandstärkenverteilung | sehr gleichmäßig | möglichst gleichmäßig | ungleichmäßige Verteilung zulässig |
Eigenschaft |
|||
verzugsarm | – | ○ | + |
maßstäblich | ○ | – | + |
robust | – | + | ○ |
Oberflächenqualität | + | ○ | – |
Kosten |
|||
Günstige Formkosten | – | ○ | + |
Günstiger Teilepreis | + | – | ○ |