Kunststoff-Lexikon

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Nagelprobe

Die Nagelprobe ist ein Synonym in unserem Sprachgebrauch.

Historischer Ursprung. Das Wort erscheint zuerst in der Hoftrinkordnung des Kurfürsten Christian II. von Sachsen (* 1583 in Dresden; † 1611 ebenda). Dort steht es für das Umstürzen eines ausgetrunkenen Glases auf den Nagel des linken Daumens zum Zeichen, dass auch nicht ein auf den Nagel fallender Tropfen zurückgeblieben sei und somit das Glas als vollständig ausgetrunken gelte.

Die Nagelprobe heute. Mit technischer Sachlichkeit angewendet steht die Nagelprobe oft für werkzeuglose Prüfungen, die einfach mit dem menschlichen Nagel durchgeführt werden können. In der Kunststofftechnik dient der Fingernagel zur Werkstoffbestimmung. So können Sie mit Ihrem Fingernagel das wachsartige Polyethylen einritzen. Aber gegenüber dem festeren Polyamid hat Ihr Fingernagel keine Chance.

Polyethylene

Flexibel und kälteschlagzäh ist dieser Schutz für den Antriebsstrang von landwirtschaftlichen Geräten, gefertigt aus Polyethylen (PE)Kennzeichnend für Polyethylen ist die wachsartig weiche und antiadhäsive Oberfläche. Polyethylene sind reinster Kohlenwasserstoff. Ebenso wie reiner Kerzenwachs bestehen Sie aus Kohlenwasserstoffketten, nur dass die Molekülketten beim Polyethylen länger sind. Polyethylene haben eine

  • niedrige Dichte,
  • gute Zähigkeit,
  • niedrige Festigkeit und Härte,
  • sehr gute Chemikalienfestigkeit,
  • Empfindlichkeit zur Spannungsrissbildung und
  • geringe Temperaturfestigkeit.

Typische Anwendungs­beispiele für dieses Polyolefin sind Kettenführungen, Auskleidungen von Silos und Rutschen, Saugplatten oder Siebtischbeläge in der Papierverarbeitung.

Wir verarbeiten diesen Kunststoff zu Fertigteilen, z. B. Maschinenelementen.