Kunststoff-Lexikon

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teilkristallin

Teilkristallin sind Kunststoffe, die in ihrer morphologischen Struktur, sowohl geordnete, kristalline als auch ungeordnete, amorphe Bereiche besitzen.

Die meisten der von uns für Funktionsteile und Maschinenelemente verwendeten Kunststoffe sind teilkristallin. Der Grad der Kristallisation hängt ab von mehreren Faktoren:

  • Je langsamer eine Polymerschmelze abgekühlt wird umso höher ist der Kristallisationsgrad des erstarrten Kunststoffes.
  • Isotaktische oder syndiotaktische Polymere kristallisieren. Wogegen ataktische Polymere kaum kristallieren.
  • Polymere mit kleinen Seitenketten haben einen höheren Kristallisationsgrad als Polymere mit großen Seitenketten. Vernetzte oder verzweigte Polymere bleiben amorph.

Bei teilkristallinen Kunststoffen bestimmt der kristalline Bestandteil die physikalischen Eigenschaften des Werkstücks.

Kristalline und amorphe Bereiche brechen das Licht unterschiedlich. Darum sind Werkstücke aus teilkristallinen Kunststoffen meist opak.

Kristallisationsgrad

Der Kristallisationsgrad ist eine Kenngröße der Morphologie und drückt den Anteil der kristallinen Bereiche im Kunststoff aus.

Der Kristallisationsgrad $ \ w_c \ $, $ \ x_c \ $ eines Kunststoffes wird je nach Messverfahren als einheitenloser Quotient des kristallinen Masseanteils $ \ m_c \ $ oder Stoffmengenanteils $ \ n_c \ $ zur Gesamtheit $ \ m \ $, $ \ n \ $ ermittelt.

Gleichung. Kristallisationsgrad

Bezogen auf die Masse (als Masseanteil):

\[ {\Huge w_c = \frac{m_c}{m}}  \]

Bezogen auf die Stoffmenge (als Molenanteil):

\[ {\Huge x_c = \frac{n_c}{n}}  \]